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Ich befand mich im Wohnzimmer meiner Eltern. Meine Schwester war auch da. Wir unterhielten uns, als plötzlich ein ekelhaftes, metergroßes Spinnenvieh durch die Decke krachte. Entsetzt wichen wir zurück und ich dachte sofort: Töten, das elende Vieh! Meine Schwester hielt mich zurück und ich sah ein, dass wir versuchen sollten, das Tier lebend aus der Wohnung zu bekommen. Durch Verschieben der Möbel gelang es uns nach einiger Zeit, das Tier durch ein großes Loch durch die Wand nach draußen zu bugsieren. Während der Aktion hatte ich die ganze Zeit das seltsame Gefühl, dass mir das Wesen bekannt vorkam. Als es nach draußen verschwand, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich teilte meiner Schwester perplex mit, dass das Tier Freddy Quinn war! Meine Schwester war überhaupt nicht überrascht, sie hatte es schon die ganze Zeit gewusst. Wir blickten Freddy Quinn nach, wie er über die Straße rannte und verschwand. Im gleichen Moment hielt am Straßenrand eine Kollegin aus meiner Firma. Ich ärgerte mich darüber, dass sie schon wieder ein neues Cabrio fuhr.

6. Februar 2006 (männlich, 34 Jahre)

Assoziationen von Ortrud Grön:
Träume sind witzig, nicht wahr? In Gestalt einer Spinne bricht Herr Quinn von oben, also vom Bewusstsein her, in die Szenerie herein. Vor einer Spinne im Traum sollte sich niemand fürchten. Sie sind eigentlich keine schrecklichen, sondern beschützende Tiere, sie fressen die lästigen Insekten. Wenn man beispielsweise von Mückenschwärmen träumt, deutet das auf Quälgeister hin: auf schlechte Gedanken, die man in sich selbst erzeugt und die einen piesacken. Bei der Deutung solch einer Geschichte kann ich, ohne mit dem Träumer zu reden, leider nur raten: Vielleicht hat er das Empfinden, dass in der Familie eine andere Art von Kommunikation nötig sei. Vielleicht wünscht er sich eine freundliche Spinne, die die Quälgeister vertreibt und eine Harmonie hinterlässt, wie sie ihm offenbar Freddy Quinn mit seinen Liedern zu vermitteln vermag. Vielleicht hätte der Träumer selbst die Kraft dazu?