Traum3 – mit dem Dobermann OG >Collage2
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S. erzählt K. und mir von ihrem Diplom, das sie gerade plant. Sie widmet sich dem Thema Milchreis. Während die beiden über die verschiedene Stationen des Milchreichs in Deutschland beraten (ein bundesweites Städtenetzwerk, das zu untersuchen wäre) spiele ich mit einem Hund. Der Hund ist so groß wie ich, schwarzbraunes kurzes glänzendes Fell, längliche Kopfform eines Dobermanns. er liegt mit dem Rücken auf dem Boden, streckt alle Beine von sich, auf denen ich balanciere, Hände auf Vorderpfoten, Füße auf Hinterpfoten. Varieté-Akrobatik. Er nimmt Schwung aus der Wirbelsäule, wir hüpfen hoch und wieder runter, sehr elastisch, und immer höher. S. und K. reden immer noch über Milchreis. Ich bin beeindruckt von seiner Kraft und unserem Gleichgewicht. Ich bemerke seinen kleinen steifen Penis, glänzend vom Speichel, den ich mit der Hand verteile. Sexuelle Lust. Aber die Vorstellung, mit einem Hund Sex zu haben lässt mich zögern, nein, das geht mir zu weit, erst recht nicht neben Freundinnen. Ich unternehme keine Anstrengungen ein Stundenhotel zu suchen.

Athen, 26. August 2005 (weiblich, 25 Jahre)

Assoziationen von Ortrud Grön:
Zunächst zur Beschwichtigung: Die Träumerin hat nicht wirklich das Bedürfnis, sich mit einem Vierbeiner einzulassen. Wichtig ist zu verstehen, dass es in Sexualträumen selten um reinen, materiellen Sex geht. Sex in Träumen spielt sich immer auf einer geistigen Ebene ab. Auch Sex mit Hunden. Der Hund steht für die Liebe und Treue, die man zu sich selbst pflegt. Wer vom Beischlaf mit einem Hund träumt, wünscht sich eine stärkere Beziehung zum Selbst. Hier kommen die beiden Freundinnen ins Spiel. Treten Menschen paarweise auf, sollte man sich mit dem Spannungsverhältnis, der Ambivalenz zwischen den beiden Charakteren beschäftigen. Wofür die beiden Freundinnen stehen und welche Ambivalenz zwischen ihnen herrscht, kann uns nur die Träumerin sagen.

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